24h Grieskirchen Radmarathon

Johannes Zauner, Angelika Becke

Ziemlich kurzfristig haben wir uns zum 24 Stunden Rennen angemeldet und entsprechend dürftig war die Vorbereitung. Angelika ist auf dieser Distanz allerdings schon ein Routinier, für Hannes war dieses Abenteuer völliges Neuland und diente dazu, seine eigenen Grenzen auszuloten und Erfahrung zu sammeln.
Am Freitag haben wir schon das Fahrerlager eingerichtet. Hier schon der erste Schock. Unser Platz wäre auf der Straße gewesen, wo die ganze Nacht über auch der Verkehr nicht ruhte. Unmöglich. Glücklicherweise hatte eine Wiener/NÖ Gruppe noch Platz für unser Zelt und so war die Welt wieder in Ordnung.
Bei sonnigem und trockenem Wetter fiel Samstag um 12:00 der Startschuss. Angelika drehte ihre Runden wie ein Uhrwerk. Ich selbst konnte mich, obwohl ich es mir eindringlich vorgenommen hatte, nicht zügeln. Ein zu hohes Anfangstempo führte dazu, dass mich nach 7 Stunden bereits Krämpfe und Übelkeit plagten.
Nach einer ersten längeren Pause trafen wir auf der Strecke zufällig zusammen und ab nun haben wir die Nacht gemeinsam, allerdings am Rad sitzend, verbracht. Mit angepasstem Tempo und ca. alle 4 Runden (85km)  einer längeren Pause, erholten wir uns gut. Leider war immer ein großer Umweg ins Verpflegungszelt zu fahren.  Schließlich fuhren wir in einen wunderbaren Sonnenaufgang. Das Rennen nutzten wir bis zum Schluß aus und beendeten es um 12:31 Uhr am Sonntag.
Man muss schon etwas verrückt sein, aber gar nicht verrückt ist auch nicht normal ;-). Dieser Satz von Angelika trifft jedenfalls zu. Es ist unvorstellbar, welche Hochs und Tiefs man durchlebt, welche Eindrücke einfließen und wie gut das Gefühl ist, es geschafft zu haben.
Angelika schaffte 23 Runden und 494,5 km, Platz 2 in der Masterwertung
Hannes erreichte 24 Runden mit 516km, reichte für einen Platz im Mittelfeld

Patrick Mielacher

Am Samstag, dem 10.07.2021 war es endlich mal wieder so weit, dass ich ein Rennen, das erste seit dem KOTL, gefahren bin.
Topmotiviert ging es am Samstagmorgen nach Grieskirchen. Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass es wieder ein verdammt heißes Rennen in Grieskirchen wird.
Angemeldet für das Rennen habe ich mich gemeinsam mit meinem Schwager (Mario Kaufmann), der sein erstes Rennen bestreitet.
Um 11:50 fiel der Startschuss für die erste Runde der 21,5 Kilometer langen Runde mit etwa 180 Höhenmetern.
Ich begann in der ersten Runde gleich mit meinem eigenen Tempo, da ich nicht überpacen wollte. In der ersten Runde hatte ich Glück, dass ich einen gleichstarken Fahrer finden konnte. Was bei dem extrem windigen Verhältnissen super war, noch dazu hatten wir Temperaturen von bis zu 33 Grad. Ab der zweiten Runde war ich leider auf mich alleine gestellt, da ich keinen in meinem Tempo mehr gefunden habe.
Nach der zweiten Runde übergab ich zum ersten mal an meinen Teamkollegen Mario Kaufmann, der auch ein gutes Rennen lieferte!
Ab dem Moment fuhren wir abwechselnd je eine Runde, und es wurde immer härter, da der Wind immer stärker und die Beine schwächer wurden.
Meine Teamkollege fuhr 3 Runden, ich 5. In Summe waren wir mit unserem Ergebnis und dem 21. Platz sehr zufrieden. Insgesamt fuhren wir 8 Runden mit 172 Km und 1500hm.
Danke an unsere Familien, der Familie Six, Neudorfer Tom + Sohn für das Anfeuern! Es motiviert immer extrem, wenn man Bekannte an der Strecke sieht!
Danke auch an alle Fans in Grieskirchen, es war eine tolle Veranstaltung mit vielen Radsportbegeisterten Zusehern.

Reinhard Six

Mein Resume zum 24h Radmarathon in Grieskirchen fällt leider weniger erfolgreich aus.
Nachdem ich Top motiviert ins Rennen gestartet bin und in den ersten beiden Runden mit vollem Einsatz die Führungsgruppe halten wollte, musste ich bereits in der dritten Runde einsehen, dass dies ein großer Fehler war. Im Anstieg machten sich die ersten Krämpfe bemerkbar, welche von Runde zu Runde schlimmer wurden. Bereits in Runde vier dachte ich ans Aufhören und zwischendurch hab ich auch mein neues Rad schon als Willhaben Anzeige im Kopf vorbereitet. Nach sieben Runden war mir klar, dass ich mich nicht noch weitere 20 Stunden quälen werde und bin in unser Lager, in dem es sich mein Lieblingsbetreuer (danke Papa) bereits für die anstehenden Nachtstunden bequem gemacht hatet, eingebogen und hab das Rennen beendet. Das wars mit Grieskirchen 2021. Meine kurzfristige Demotivation dem Radsport gegenüber war aber schnell wieder vorbei, als ich gemeinsam mit meiner Frau die letzten für mich recht erfolgreichen Jahre reflektierte und zum Entschluss kam, dass es auch mal schief gehen darf. Mit der RAA Challenge unsupported und dem Ötzi hab ich ja noch zwei weitere große Ziele in diesem Jahr, die hoffentlich wieder besser laufen bzw. vernünftiger bestritten werden von mir.