"Hab Spaß!", haben sie gesagt:"Fahr doch ein MTB-Rennen – haben sie gesagt!" Und jetzt? Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, ob das ständige Geklappere die Schaltung meines Vordermannes oder doch die Schädeldecke ist, die im Begriff ist abzuheben. Das Bike wird bearbeitet wie eine Motocrossmaschine – bremsen, schalten, Vollgas – und der Puls ist ohnehin seit gefühlten Stunden jenseits von Gut und Böse…
Doch um was geht's eigentlich? Bike4fun – so heißt eine kleine Rennserie im Raum Vöcklabruck. Diese besteht aus einem EZF, einem 3h Straßenrennen und einem 2h MTB-Marathon. Beim abschließenden MTB-Bewerb waren die Atterbiker Claus Wechsler, Mario Maier und Ingomar Hager am Start. Gleich beim Start ging ein anerkennendes Raunen durchs Starterfeld, als ein leicht verunsichert dreinschauender Claus sein Cross-Rennrad in den Startblock schob – als Einziger unter all den Mountainbikern.
Kurz darauf ging die wilde Jagd auch schon los: Erst einige hundert Meter sehr holprig entlang der Vöckla und danach geschätzte 1000 Serpentinen durch den Vöcklabrucker Stadtpark. Und das wars auch schon: Gerade einmal 2500m maß der Kurs, der 2h lang bearbeitet werden wollte. Höhenmeter gabs kaum, dafür forderten die engen Kurven höchste Konzentration und bald schon brennende Beine. Nach einigen Runden waren die Positionen ganz gut bezogen: Mario und Ingo konnten sich in den Top Ten festsetzen, während Claus – dank Crosser mehr geschüttelt als gerührt – etwas weiter hinten zu finden war.
Nach Ablauf der wohl längsten 2h seit Erfindung des Zeiteisens war das Rennen nach (maximal) 17 schweißtreibenden Runden auch schon wieder vorbei – so richtig traurig war darüber aber niemand. Mario holte sich mit Gesamtrang 7 den 4. Platz AK, Ingo durfte trotz des 8. Gesamtrangs, dank eines 3. Platzes AK, sogar zur Siegerehrung. Sieger der Herzen war auf jeden Fall Claus, der sich Platz 29 gesamt (AK 11) erkämpfte.
Tags darauf fand in kleinem Kreise die Ehrung der Gesamtsieger der bike4fun-Trophy statt: Mario konnte sich souverän den Gesamtsieg Ü40 sichern, Ingo durfte sich über Rang 3 in der Klasse U40 freuen.
Schwer, für solch eine Veranstaltung ein einheitliches Fazit zu finden: Geniale Strecke mit Top-Stimmung einerseits, brutale Anschlagpartie ohne Ende andererseits. Während des Rennens hat sich wohl jeder irgendwann geschworen, hier nie wieder zu starten – wir sind nächstes Jahr auf jeden Fall aber wieder dabei!
Bericht: Ingo Hager