62. Kirschblütenrennen Wels

Unbestritten – das „Kirschblütenrennen“ ist DER Frühjahrsklassiker in Österreich! In seiner heuer schon 62. Auflage ist es nicht nur eines der ältesten Eintagesrennen in Österreich, sondern aufgrund seines Prestige und seiner sportlichen Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus, das wohl in allen Kategorien am stärksten besetzte Radrennen Österreichs!

Mit Florian Hainbucher (Junioren), Marcel Mändl(Amateure) und Daniel Hochstraßer (Amateure) waren heuer erstmals auch 3 Atterbiker in ihren jeweiligen Lizenzkategorien am Start und nahmen bei nahezu ungetrübtem Sonnenschein die 103 Kilometer und knapp 1400 Höhenmeter in und um Wels in Angriff.

Die Topographie wird dem Begriff „Frühjahrsklassiker“ in allen Belangen gerecht – ein Flachstück sucht man auf der dreimal zu fahrenden Runde vergebens. Auf hügeligem Terrain geht es durch das nördliche Welser Umland. Mehrere kurze und steile Anstiege im Stile eines Ardennenklassikers, sowie technisch anspruchsvolle Abfahrten führen zur berüchtigten „Scharte“ – eine ca 1 km lange „Wand“ – die das anfangs noch sehr große Starterfeld Runde um Runde gnadenlos dezimiert. Danach folgen noch etwa 10 wellige und windanfällige Kilometer zum Start und Ziel in Wels, die Soloattacken verdammt schwermachen.

Der Rennverlauf zeigte sich von Taktik geprägt. Nachdem die erste „Scharten“-Auffahrt bereits zu einer deutlichen Selektion des Starterfeldes führte schickte das Team „next125 Hackl“ einen Fahrer als „Ausreißer“ los und versuchte – lange erfolgreich – das immer kleiner werdende Hauptfeld zu kontrollieren, die Nachführarbeit zu stören und etwaiigie Attacken aus dem Feld zu neutralisieren. Well played guys! 😉

Marcel und Ich (Daniel) hatten gute Beine und zeigten uns an der Spitze der Verfolgergruppe. Leider wurdenauch unsere Versuche den Ausreißer wieder zu stellen, oder zumindest das Loch nach vorne zuzufahrenerfolgreich gekontert. Auch die übrigen Teams und Fahrer machten ob des ohnehin horrenden Schnitts von weit über 40km/h wenig Anstalten die Nase in den Wind zu halten und ernst zu machen. So musst schließlich die letzte „Scharten“-Auffahrt den entscheidenden Unterschied machen – Karten auf den Tisch, all in!

Das Feld explodierte an dieser Stelle in viele kleinere Grüppchen. Ich(Daniel) konnte mich ganz vorne behaupten und ging wenige Meter hinter der Spitze über die letzte Bergwertung. Nicht weit dahinter folgte Marcel in einer Gruppe. Auf den abschließenden Kilometern hieß es dann die letzten Körner in die Waagsschale zu werfen und zu bolzen was die Beine noch hergaben. Trotz offensichtlich guter Form und beherzter Fahrweise gelang es mir leider nicht mehr das Loch zur Spitze bis zum Ziel zu schließen. So fehlten mir schließlich 11 Sekunden auf den Sieger aus Deutschland. Was bleibt ist ein toller 8. Rang und die Gewissheit, dass ich auch in der Lizenzklasse ganz vorne mitfahren kann!

Unweit dahinter überquerte Marcel auf dem tollen 27. Rang und mit gerademal 1:40 Minuten Rückstand die Ziellinie. Einmal mehr eine verdammt starke Vorstellung vom jungen Neo-Atterseer!

Florian – der bereits am Vortag das Lizenzrennen in Walding bestritten hatte – musste trotz hartem Kampf dem hohen Tempo Tribut zollen und den Wettkampf in der 2. Runde beenden.

Bericht Florian:

Das Starterfeld der Amateure und Junioren wurden bei der 62. Austragung des Kirschblütenrennens in Wels kurzfristig zusammengelegt (Ins. ~120 Starter).
Deshalb war zu erwarten, dass neben den Welser Junioren nun auch die Amateure vorne Tempo fahren, und das Rennen so schneller machen als letztes Jahr. Aufgrund dieser Änderung konnte ich jedoch wie in Leonding gemeinsam mit Marcel Mändl und Daniel Hochstraßer an den Start gehen.
3 Runden à 34,7km mit über 400hm waren zu bewältigen. Die zwei Anstiege nach Scharten und auf den Mistelbachberg würden wohl rennentscheidend sein. Von dieser Rennentscheidung bekam ich aber nicht viel mit.
Ein Start aus zweiter Reihe erleichterte die ersten Meter und bis zum ersten Anstieg fand ich mich neben Marcel in der Mitte des Feldes. Über den ersten Berg konnte ich das Feld halten, dieses wurde aber bereits jetzt in die Länge gezogen.Über den Mistelbachberg kam ich dann 1:22min hinter der Spitze sowie 1min hinter Daniel und 30s hinter Marcel.
Auf der Abfahrt bis zur ersten Zieldurchfahrt konnten wir einige kleine Gruppen zu einem zweiten Hauptfeld vereinigen, das kostete aber viel Kraft.
So hatten wir nach einer Runde etwa 90s Rückstand auf die fast 70-köpfige Spitzengruppe. Am 2. an der Scharten kamen erste Zeichen der Schwäche auf und kleine Krämpfe meldeten sich zu Wort. Explodiert bin ich aber erst am Mistelbachberg, wo ich das Feld nicht mehr halten konnte und mit 100W Leistung weniger, dafür 2min Fahrzeit mehr oben durch die Bergwertung fuhr. Auf den letzten 15km der Runde war ich größtenteils allein und alle Versuche sich an kleine Gruppen anzuheften, um das Rennen irgendwie zu beenden, schlugen fehl. Schlussendlich führte das zu einem starken Krampf in der rechten Wade und ich musste nach 2 Runden aussteigen. Der Sonntag hat mir gezeigt, dass am Tag zuvor in Walding nicht nur die Spritzigkeit, sondern generell die Rennhärte und einfach 50W gefehlt haben.

Danke für die Unterstützung!

Ergebnisse:

8. Daniel Hochstraßer2:32:40 [+0:11]

27. Marcel Mändl ​​2:34:09 [+1:40]

DNF ​Florian Hainbucher