Die 13. Austragung unserer genialen Veranstaltung sollte für mich etwas ganz Besonderes werden!
Nicht nur aus sportlicher Sicht, auch der Aufbau des Festzeltes am Donnerstag, werden die meisten von uns vermutlich nicht mehr so schnell vergessen …😉
Aus sportlicher Sicht konnte ich mich heuer nach der Challenge voll auf den KOTL vorbereiten, was auch super funktionierte. Die Tage vor dem Rennen fühlte ich mich deutlich entspannter und auch fokussierter wie in den Jahren zuvor, das Feeling passte sozusagen.
Am Renntag gabs dann endlich wieder richtiges KOTL-Wetter, was alles noch mal einfacher machte, mein Ziel die Stundenschallmauer war schon zum Greifen nahe, zumindest in meinen Gedanken u. Visionen …!
Um 16:20 gings dann für mich auf die Strecke und die Nervosität der letzten Stunden war nach wenigen Metern verflogen. Volle Konzentration auf die Mittellinie, tiefe Kanaldeckel, das Einziehen im Wind-stehender Gliedmaßen und auf KEINEN FALL: zu schnell zu beginnen, prägten die ersten 25min meiner Fahrt. Wenige Minuten vor dem Start spielte mir mein Wattmesser einen Streich, er ließ sich nicht kalibrieren und spuckte während der Fahrt komisch niedrige Werte aus. War ich heute wirklich so schwach, oder stimmen die Werte nicht …? Diese Gedanken kreisten permanent durch meinen Kopf. Das Gedankenkreisen wurde schlagartig beendet, als mir in der Engstelle kurz vor Unterach ein ausparkender Rettungswagen die komplette Straße absperrte.
Ich ging voll in die Eisen und hatte zu kämpfen nicht frontal in den Krankenwagen zu fahren, „links oder rechts vorbei“ waren jetzt meine einzigen Gedanken, ich entschied mich für rechts was im Nachhinein betrachtet die sicherste Entscheidung war. Ich musste zwar in den Graben, vom Rad runter und wieder auf die Straße, konnte so aber zumindest meine Fahrt fortsetzen. Der Adrenalinspiegel war mit einem Schlag auf 100%, die Wut im Bauch mindestens genauso hoch und ich überlegte kurz, die Fahrt komplett abzubrechen, da ich nicht mehr an eine gute Zeit glauben konnte. Ich versuchte mich wieder zu fokussieren und fühlte mich nach der Umfahrung Unterach wieder etwas besser. Die zweite Seite passte ganz gut vom Gefühl, ich konnte an den Hügeln noch ordentlich pushen und auf den Geraden fiel das Tempo nur selten unter die angepeilten 48kmH. Die Körner, die ich auf der ersten Hälfte sparen konnte, machten sich jetzt bezahlt. Die Meter vor der Zielkurve musste ich noch einige Teilnehmer überholen, was mir noch einen kleinen Adrenalinschub für den Zielsprint gab. Als ich dann meinen Garmin auf der Ziellinie abgedrückt habe, konnte ich es kaum glauben 00:59:38 am Tacho zu sehen, es war kein Stein der mir vom Herzen fiel, es war eher ein Felsen oder Berg…!
Wenn ich jetzt sagen würde, dass Projekt „KOTL-Sub1h“ war einfach, dann wäre das nicht die ganze Wahrheit!
Hinter dieser Zeit stehen drei Jahre harte Arbeit in Sachen Training und Aerodynamik, es hat mir aber immer Spaß gemacht und das motiviert mich jetzt schon für weitere sportliche Herausforderungen in der Zukunft!
Auch wenn der Zwischenfall in Unterach 15-20sec. gekostet hat, bin ich Mega-happy unter dieses sportliche Ziel jetzt endlich ein „Hackerl“ ✔setzen zu dürfen!
DANKE an ALLE, die mich an diesem Tag angefeuert, mir gratuliert, mit mir gelacht und mit mir gefeiert haben, es war ein unvergesslicher KOTL-2023 für mich!
Season-Off 😉
Alle Ergebnisse vom Kotl hier: Computerauswertung.at
📸 Gottfried Gärtner u. Sportograf