KOTL 2025 – Daniel Hochstraßer

Alle Jahre wieder am 3. Septemberwochenende ist es so weit – der große Showdown, it’s KOTL time!

Als Titelverteidiger kann es natürlich nur ein Ziel geben: die begehrte Krone muss in Schörfling bleiben und es wird Zeit, dass auch der Streckenrekord (der Amateure) in Atterbiker Hände kommt. Die Vorgabe war also relativ klar – sub 57:45 Minuten. Verdammt große Ziele, aber bekanntlich wächst man ja an der Herausforderung.

Normalerweise ist der KOTL immer das „Grande Finale“ des Radsportjahres. Heuer stand ich jedoch vor der Herausforderung sowohl beim KOTL, als auch 4 Wochen später bei der Gran Fondo WM in Australien in konkurrenzfähigem Zustand an der Startlinie zu stehen. Die gesamte Trainings- und Wettkampflanung wollte somit darauf ausgelegt sein. Bedeutet: weniger Wettkämpfe, längere Pause im Sommer und Daumen drücken, dass gegen Ende der Saison nicht der Saft ausgeht.

20.09.2025: Tag X und der KOTL liefert wieder mal ab. Strahlender Sonnenschein, spätsommerliche Temperaturen und ich motiviert bis in die Zehenspitzen. Die Motivation büßte ich in der 2. Hälfte des Rennens aber alles der Reihe nach. Vom Start weg ging ich aufs Ganze. Ich wusste, dass ich, um meine Ziele zu erreichen, alles in die Waagschale werfen musste. Wahrscheinlich lag es am over-pacing aber – believe it or not – das Gefühl während meiner Fahrt war einigermaßen bescheiden. Vor allem im letzten 1/3 des Rennens war es pure Willenskraft die meine Watt nicht (noch) weiter droppen ließ.

Zieleinfahrt: alle schauen mich an, keiner spricht. Vom Kommentator höre ich nur: „…da hat er wohl etwas zu schnell begonnen…“. Hab ich’s verhaut? War ich zu langsam? Meine Stimmung zu diesem Zeitpunkt: grantig!
Berni (ließ mich zwar, wie er mir später offenbarte, etwas zappeln) wandelte meine anfängliche Frustration jedoch binnen Augenblicken in absolute Extase. 57:38 min. Sieg, Streckenrekord und auch in der Profiwertung musste ich mich mit dem 6. Platz nur Sekunden hinter dem Podium nicht verstecken.

Ein unvergleichliches Gefühl auf der Heimstrecke vor meiner Familie und meinen Freunden eine tolle Leistung abrufen zu können. Die Party danach war wie immer legendär – auch wenn beim Shaken die Beinchen heuer etwas mehr als normal brannten. Ich werde auch nicht müde mich bei allen die mich das ganze Jahr über tatkräftig unterstützen und viel Verständnis zeigen zu bedanken. Allen voran natürlich meiner charmanten Gattin, die das alles erst möglich macht. <3