Neujahrsvorsätze, Pinkelstopps und Ziellinie versus Wurst.
(Rennbericht MZF Großalm von Rainer Nussbaumer)
56 Kilometer….56 Kilometer entsprechen der Strecke des KOTL und dann weiter bis zum Campingplatz Bramosen. Oder dem Äquivalent von 540 Runden auf einem Kreisverkehr im Ortsgebiet, um es etwas plakativer auszudrücken. 56 Kilometer sind keine kurze Strecke. Wahrscheinlich sollten die eigenen Haxn keine 56 Kilometer auf dem internen Tacho verbucht haben, unmittelbar bevor ihnen ein Mannschaftszeitfahren aufgezwungen wird. Nüchtern betrachtet, eine eher suboptimale Voraussetzung für gute Wettkampfplatzierungen. Wurscht. Die Kraft der eigenen Haxn wird sowieso vollkommen überbewertet.
Viel wichtiger ist die Renntaktik. Abwechselnd die Führung übernehmen oder permanent kreiseln? Und falls kreiseln, dann im oder gegen den Uhrzeigersinn? Aus welcher Richtung zum Teufel nochmal weht eigentlich der Wind? Danach muss sich natürlich die Kreiselbewegung richten. Passt. Taktik steht. Wir checken vor Ort woher der Wind weht und legen dann die Richtung unserer Kreisel fest. Gekreiselt wird auf alle Fälle. Permanent und in hohem aber gleich bleibendem Tempo. So erreicht man Topplatzierungen bei Mannschaftszeitfahren. Doch vorher muss unbedingt noch die Blase entleert werden.
Die Suche nach einem adäquatem Entleerungsplatz gestaltet sich schwieriger als die Festlegung der Renntaktik. Die vor einem Mannschaftszeitfahren zu bedenkenden Themen sind unglaublich komplex. Dann endlich der Start! Die Taktik ist fest im Kurzzeitgedächtnis eingebrannt. Nichts kann mehr schief gehen. Neujahrsvorsätze halten grundsätzlich 2 Tage. Unsere Taktik hält keine 2 Minuten. Das wars dann mit kreiseln. Führungen wechseln, ein Rhythmus ist nicht existent und wir haben keine Ahnung, woher der Wind weht. Schließlich der Anstieg zur Großalm. Wir helfen uns gegenseitig, ein Mannschaftkollege wird geschoben, der Pulsgurt fleht um Gnade und das Salamiweckerl von der Mittagspause sucht schleichend den Weg Richtung Norden, die Speiseröhre empor um Frischluft zu schnappen. Endlich naht der erlösende Gipfel.
Versorgungszelt mit Wurst, Mannerwafferl, Bier und Radler. Das Salamiweckler kriecht wieder retour Richtung Magen, um Platz für Nachschub zu schaffen, die Haxn freuen sich auf Erlösung und der Überlebensinstinkt lenkt das Rennrad Richtung Futtertrog. War da nicht irgendwo eine Ziellinie, die wir vorher eventuell überqueren hätten sollen? Wurscht. Auch die Zeitnehmung wird überbewertet.
Fazit: Toller Nachmittag mit Vereinskollegen, lustiges Rennen, phantastische gemeinsame Zeit und gepflegtes Feierabendrennbierchen bei Heinz. Schön wars.
Team 1 Team 2
Anton Hainbucher Michi Weinzinger
Manfred Kibler Mike Klinglmayr
Marco Reitinger Hannes Aigner
Danijel Antunovic Rainer Nussbaumer