Eigentlich liegen mir die kurzen Bergrennen nicht sonderlich … vermutlich wird auch das der Grund sein, warum ich schon einige Jahre keines mehr gefahren bin.
Heuer ist aber bekanntlich alles etwas anders und darum wollte ich’s auch wieder mal versuchen.
Das Rennen über 9km/600Hm am Kindberg (Stmk) passte gut in meinen Plan und zugleich wurden die Österreichischen und Oberösterreichischen Meisterschaften der Lizenz-Klassen ausgetragen, das war Grund genug über den eigenen Schatten zu springen.
Die erste Challenge bestand aber schon mal darin, mein Rad auf die geforderten 6,8kg aufzurüsten. Schwere Kassette, Kette und die hohen Aero Laufräder wurden montiert und wie es der Zufall so will, wurden wirklich alle Räder vor dem Start durch den ÖRV abgewogen … Glück gehabt ?
Das Starterfeld war heuer zwar recht überschaubar, die beiden Favoriten und Seriensieger der letzten Jahre (beide RC Bike Next Hackl Lebensträume) waren aber am Start, an die wollte ich mich heften so war zumindest mein Plan.
Die Strecke kannte ich nicht und zum Abfahren blieb vor dem Start auch keine Zeit mehr, was solls Berg bleibt Berg so dachte ich‘s mir zumindest …
Vom Start weg ging es gleich richtig hart zur Sache, die Wattwerte pendelten immer zwischen 400-500 was auch zur Folge hatte, dass es hinter uns immer ruhiger und ruhiger wurde.
Nur mehr zu dritt ging es eine ca. 1000m lange Abfahrt mit gut 70kmH runter, danach folgte der eigentliche 6km lange Anstieg auf den Kindberg zum Gasthaus Pölzl, wo sich auch das Ziel befand. Die beiden schlugen in den steilen Abschnitten ein abartiges Tempo ein, ich konnte aber mit Mühe und Not dabei bleiben, immer den Gedanken im Hinterkopf „im nächsten Jahr hab ich fix 1-2kg. weniger …“
Bei der 3000m Marke wurde es mit ca. 7% etwas flacher und die Luft wurde gleich wieder etwas mehr. Ich überlegt kurz ob ich einen Angriff wagen sollte, da ich die Strecke aber nicht kannte, ging ich das Risiko nicht ein.
Bei der 500m Marke übersah ich den entscheidenden Angriff von Mairhofer Tom und ich hatte eine Lücke von wenigen Metern, welche ich bis ins Ziel auch nicht mehr schließen konnte. Die beiden sprinteten sich den Sieg verdient untereinander aus. Sie waren an diesem Tag einfach stärker, das musste ich neidlos anerkennen.
Mit zwei Bronze Medaillen und der Erkenntnis „Strecke anschauen ist nicht nur beim EZF wichtig“ im Gebäck, ging’s für mich nach der Siegerehrung wieder heimwärts.
Dank gebührt dem RC Kindberg der kurzfristig ein tolles Rennen auf die Beine gestellt hat um die Meisterschaften auszutragen.
… und der Nada, die sich auch wieder mal blicken lassen hat um ein paar Kontrollen zu nehmen.
Bericht: Wolfgang Götschhofer