Ötztaler RM und Kitzbühler RM 2024 – Marcel Mändl

Ötztaler RM

Endlich wieder Rennen, endlich das Saisonhighlight, endlich aus dem 1. Startblock. Nachdem ich meine Zielzeit von SUB 8h beim Ötztaler letztes Jahr knapp verpasste, hatte ich in diesem Jahr keine genaue Zeit vor Augen, wusste aber aufgrund der Rennen im Frühjahr, dass leistungstechnisch nochmal ein großer Sprung gemacht wurde. Leider stand mein Rad nach dem Mondsee RM aufgrund eines Infekts und Corona mehr als es gefahren wurde und so wusste ich bis Mitte August nicht, ob ich überhaupt starten werde. Nachdem die Fitness jedoch von Woche zu Woche zunahm, ging ich ohne mir selbst viel Druck zu machen an den Start.

Ötztal, 06:30 Uhr – das Wetter ist optimal, die Stimmung ausgelassen, über Favoriten und eine mögliche neue Bestzeit wurde genug gefachsimpelt. Wie immer ging es schnell nach Ötz (ja, auch im 1. Startblock viele Positionskämpfe und Stress, jedoch keine Stürze) und dann waren wir nach knapp über einer halben Stunde im ersten Anstieg des Tages. Alles fühlte sich wie geplant an und trotzdem (ja, ein bisserl bin ich stolz) ließ ich es ganz entspannt angehen. Bewusst 10 Watt unter meinem Zielbereich geblieben im ersten Teil und nachdem ich bereits dort eine recht gute Gruppe hatte, fuhr ich das Tempo bis an die Spitze, verpflegte mich in Ruhe und ging in die Abfahrt. Overall auf Rang 145 über das Kühtai – nicht berauschend, aber noch nahezu ohne negativem Kohlenhydrat-Haushalt. Locker über den Brenner, die Gruppe war groß, das Tempo leider nicht. Massiver Gegenwind machte uns wirklich deutlich langsamer als in den vorherigen Jahren und wehte somit wohl auch den möglichen neuen Streckenrekord davon. Auch auf dem Brenner wurde verpflegt und mit jeder Rennminute fühlte ich mich besser, vor allem weil ich sah, wie die ersten um mich herum anfingen zu leiden.

Also Attacke – Essen war kurz vor der Brennerspitze intus und in der Abfahrt habe ich nun das Heft des Handelns in die Hand genommen und das Tempo verschärft. Hinauf zur kurzen Steigung in Thuins das Tempo nochmal verschärft und noch einmal die Beine hochgenommen vor dem Jaufenpass. Gutes Gefühl – also All-In. Von Anfang bis Ende 320 Watt und als erster der großen Gruppe die Jaufenspitze erreicht – Platz 91. Verpflegung + Abfahrt Check und rein in die letzte (und längste) Prüfung des Tages. Auch in die Einfahrt des Timmelsjochs habe ich mich hervorragend gefühlt und konnte von unten bis zur Spitze das gleiche Tempo fahren – an die Höhe hatte ich mich in den vorherigen beiden Wochen gut adaptiert. Und so erreichte ich nach knapp über 7h und auf Rang 49 liegend die Spitze des Timmelsjochs und zu diesem Zeitpunkt wusste ich dann, dass das ein ganz besonderer Tag für mich sein würde. Nach 07:31h auf Rang 52 dann über die Ziellinie – ein tolles Gefühl und an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für die Betreuung rund um das Rennen!

 

Kitzbüheler RM 2024

Den Kitzbüheler konnte ich nach dem Ergebnis der Vorwoche mit ruhigem Gewissen und viel Gelassenheit angehen. Das Pacing klappt und auch nach vielen Stunden im Sattel ist bei vernünftiger Fahrweise kein Einbruch zu erwarten. Kitzbühel, Start um 06:30 Uhr und wieder bestes Wetter. Beim Anstieg hinauf zum Pass Thurn hielten wir das Tempo hoch und attackierten mit einer kleinen Gruppe über die Kuppe in die Abfahrt. Obwohl das Feld deutlich reduziert wurde, gelang uns der Ausreißversuch nicht ganz und nachdem am Ende der Abfahrt die Schranken des Bahngleises unten waren, rollte alles nochmal zusammen. Am Anstieg hinauf zum Gerlospass fuhr ich sofort wieder mein Tempo und ließ mich von nichts darin nicht beirren. Leider verhakte sich meine Verpflegungstasche an der Spitze des Gerlospasses im Lenker und ich konnte das Rennen nicht beenden. Keine Brüche und ein heiles Rad sind aber das Wichtigste!