Am 15.07.23 nahm ich das erste Mal bei der Salzkammergut MTB Trophy in Bad Goisern teil. Es war mein erstes, großes Radrennen. Ich trat für die Strecke F an mit 37,3 km und 1.044 hm an. Die Tage davor hat sich eine große Aufgeregtheit eingeschlichen und ich war in der Früh am Renntag extrem nervös. Ich wusste, dass ich dafür viel trainiert hatte und gut vorbereitet war, aber die angesagte große Hitze mit bis zu ca. 37 Grad oder mehr und die Trails machten mir etwas Angst und riefen eine gewisse Unsicherheit hervor. Ein Vereinskollege war vor seiner Teilnahme auch in der Früh in Bad Goisern und hat mich vor der Teilnahme noch unterstützt.
Um 11:50 Uhr ging das große Rennen für die F-Strecke los, das zu den härtesten MTB Rennen zählt. Für diese Strecke war es ein Massenstart und ich stand ziemlich weit vorne. Es war ein besonderes Gefühl, mal auf der anderen Seite der Absperrung zu stehen und es war eine super Stimmung. Für mich war es sehr ungewohnt, dass soviele Starter rund um mich waren, ich kam aber trotzdem gut weg. Mir gefiel es, dass sich soviele Teilnehmer auf der Goiserer „Sunnseitn“ über Herndl und den Rehkogel die steile Asphaltstraße hinauf plagten.
Ich ließ mich nicht hetzen und fuhr gleichmäßig bei der großen Hitze hinauf, die Beine und der Kreislauf waren überraschend stark. Die Bewohner standen vor Ihren Häusern und feuerten uns begeistert an, das half sehr viel und gab nochmals Kraft. Sofern es ging, immer wieder genug Trinken. Dann ging es weiter über die Ewige Wand runter zu den Trails. Hier musste ich teilweise bei den großen, losen Steinen schieben, die Angst war zu groß und die Engstellen mit den schnelleren Fahrern waren für mich hektisch. Über die Stufen in Lauffen traute ich mich auch noch nicht drüber, aber ich wollte nichts riskieren und irgendwie sicher ins Ziel kommen. Bei den Labestationen machte ich kurze Pausen, das half mir sehr für eine schnelle Stärkung. Dann startete der ewig lange Anstieg Hochmuth hinauf über Forststraßen.
Die Sonne brannte herunter und forderte alles von den Teilnehmern, einige schoben ihr Rad oder mussten aufgeben, aber ich fuhr langsam und gleichmäßig weiter. Zeitweise spürte ich ein leichtes Verkrampfen der Waden und achtete darauf, dass es nicht schlimmer wurde. Die Beine und der Kopf waren noch relativ stark und ich wollte einfach nicht Absteigen und es Durchziehen. Ich bin die Strecke als Training öfters nachgefahren und wusste wann ich den höchsten Punkt erreicht hatte, denn dieser zog sich unendlich. Abschließend ging es nochmal einen Trail hinunter und dann war endlich der schwierigste Teil geschafft und ich konnte die Geschwindigkeit noch steigern und zum Schluss sogar noch ein paar Teilnehmer überholen. Das Ziel war nah und ich gab nochmal richtig Gas. Die Einfahrt ins Ziel war eine unglaubliche Erleichterung und ein unvergesslicher Moment mit der Wahnsinns Stimmung die dort herrschte.
Ich war total überrascht von meiner Zeit, denn diese war mit 2:59 Stunden fast 30 Minuten schneller wie bei den Trainings. Mit Platz 41 (Platz 40 WAK) von 83 Teilnehmerinnen war ich mehr als zufrieden und hätte gar nicht damit gerechnet, vor allem unter diesen schwierigen Bedingungen und weil ich Sport und Hitze normal gar nicht vertrage. Es war wirklich einmal Hölle und zurück, so wie der Slogan der Trophy lautet. Für mich war es ein unvergesslicher Tag und ich war sehr stolz, dass ich es bis ins Ziel geschafft habe!